Nach internationalen Forschungen führt der Klimawandel dazu, dass Niederschläge künftig stärker und häufiger werden – wie auch in unserer Region am 10.06.2021 und in der Nacht vom 13./14.07.2021. Bei Regenereignissen kommen jetzt Wassermassen in kürzerer Zeitdauer herunter und dann sind Kanalisationen schnell überlastet. Denn jede Kanalisation in Deutschland ist auf einen durchschnittlichen statistischen „Bemessungsregen“, wie er nach der langfristigen Wetterbeobachtung aller 3 oder 5 Jahre über eine Zeitdauer von 15 Minuten einmal auftritt, ausgelegt. Der AV „Untere Döllnitz“ unternimmt einiges, um der sintflutartigen Wassermassen Herr zu werden. Spezielle, zum Teil unterirdische, Bauwerke, so genannte Regenrückhaltebecken (RRB) und Regenüberlaufbecken (RÜB), entlasten das Kanalsystem. In ihnen wird bei Regen das überschüssige Wasser aus der Kanalisation zwischengespeichert und anschließend verlangsamt an die Flüsse oder wieder an das Kanalnetz abgegeben. Aktuell gibt es im Verbandsgebiet 13 dieser Depots. Sie haben insgesamt ein Nutzvolumen von 19.000 Kubikmetern.
Aber – auch diese vorhandenen und die künftig noch zusätzlich erforderlichen Bauwerke werden keine 100%-ige Sicherheit bieten können. Jedes Regenereignis, welches mehr Wasser vom Himmel lässt, als der für die Bemessung der Anlagen verwendete statistische Regen, wird zwangsläufig zu Überflutungen und Kanalrückstau und damit auch zu Schäden führen.
Es ist somit für jeden Grundstückseigentümer ein Gebot der Zeit, sich auf die Veränderungen in Folge des Klimawandels aktiv einzustellen und sein Hab und Gut vor solchen Schäden zu schützen. Eine gute Initiative des Freistaates Sachsen hierfür war es, das bekannte Bildungs- und Demonstrationszentrum
Dezentrale Infrastruktur (BDZ e.V.) in Leipzig-Leutzsch zu einem Fachzentrum der Hochwasservorsorge auszubauen. Hier kann jeder weiterführende Informationen erhalten und hier erfährt man, wie man zu seinem Grundstück zu einem Hochwasservorsorgeausweis kommt. Dieser ist ein Instrument zur Bewertung der Schadensanfälligkeit von Wohngebäuden gegenüber Überflutungen.
Sie erfahren in einem kurzem Film warum Eigenvorsorge notwendig und wichtig ist, welche Informationen der Gebäudeeigentümer mit dem Hochwasservorsorgeausweis erhält, wer ihn ausstellt und welche Maßnahmen zum Schutz des Wohngebäudes gegenüber Überflutungen infolge von Flusshochwasser, Grundwasseranstieg, Starkregen oder Kanalüberstau getroffen werden können. Klicken Sie hier.
Ihr Abwasserverband „Untere Döllnitz“