26.03.2020

Das Thema Klärschlamm beschäftigt Wasserwirtschaftler seit mehreren Jahren in ganz Deutschland. Der Grund: Nach einer Gesetzesverschärfung wird die bisherige landwirtschaftliche Verwertung des Rohstoffs wegfallen. Die an ihre Stelle tretende thermische Verwertung, sprich: Verbrennung, ist jedoch sehr teuer.

Deshalb hat sich der Verband mit der Problematik beschäftigt, neue Entwässerungslösungen getestet und nach Alternativen gesucht. Denn pro Woche fallen bei uns bis zu 45 Tonnen Klärschlamm an. Der Schlamm wird in unseren Verbandskläranlagen sowie in den über 2.200 Kleinkläranlagen und abflusslosen Sammelgruben ‚produziert‘. Alle paar Tage kommt die Rubin GmbH zu uns, holt den Schlamm ab und transportiert ihn zur Kompostanlage in Wolfsberge. Dort kommt er als Kompost bei Begrünungsmaßnahmen oder auch direkt als Dünger in der Landwirtschaft zum Einsatz.

Das meiste Einsparpotenzial sehen wir bei der Klärschlammentwässerung. Derzeit liegt der Trockenmassegehalt von unserem Klärschlamm bei ca. 18 – 20 %. Das bedeutet, dass etwa 80 Prozent des transportierten Klärschlammes aus Wasser besteht. Das soll sich mit der Errichtung des neuen Schlammlagerplatzes und durch den Ersatz der 20 Jahre alten, verschlissenen Siebbandpresse, auf der Oschatzer Kläranlage ändern.

Die Verbandsversammlung des Abwasserverbandes stimmte in der Beratung am 16.03.2020 der Vergabe von Los 1 – Bautechnik, dazu gehören der Abbruch der alten Schlammtrockenbeete, die Errichtung eines neuen Maschinenhauses, Arbeiten am Entwässerungskanal sowie die Herstellung der Fundamente für die Schlammlagerhallen an die Firma Steinle Bau GmbH aus Oschatz einstimmig zu.
Den Zuschlag für Los 2 – Stahlhallenbau erhielt die Firma Hundhausen Bau GmbH aus Weida und die Maschinentechnik – Los 3, liefert die Firma E & P Anlagenbau GmbH aus Berlin. Die 20 Jahre alte und verschlissene Siebbandpresse wird durch eine Zentrifuge ersetzt.

Die Bauanlaufberatung mit der Firma Steinle Bau GmbH aus Oschatz findet am 02.04.2020 statt.

Ihr Abwasserverband „Untere Döllnitz“